Orgel

 

 

Marke: Rieger
25 Register, mechanisch
St. Peter & Erasmus, Geiselhöring

 

 

Spiel:
Mein drittes Instrument (ab der 7. Klasse), es wurde mein Abiturprüfungsfach.
Dabei habe ich es (neben der üblichen Kirchenliturgie) bis zu Bachs einfachen Fugen gebracht, außerdem mehrere romantische Franzosen abgehandelt. Diese werden an Festtagen herausgekramt, zusammen mit eigenen Bearbeitungen einiger Klavierstücke. Außerdem improvisiere ich gerne. Und am Faschingssonntag darf es dann auch mal Star Wars sein.

Solche Stücke setzen mehr Kondition und Beweglichkeit voraus, als man denkt: Für mich zählt Orgeln zu den Sportarten.
Trotzdem gehört es immer noch zu meinen schönsten musikalischen Momenten, wenn der ganze Kirchenraum braust und vibriert, wenn man das leise Schnaufen des Blasebalgs hört und das Echo zurückkommt. An manchen Spieltischen fühlt man sich wie in einer Raumschiffkanzel – und wenn diese Maschine dann hochfährt…!

Besonderheiten:
Das Bild oben zeigt die neue Orgel in der Geiselhöringer Kirche. Die alte, auf der ich dereinst gelernt habe, steht heute im Orgelmuseum Kehlheim. Sie hatte eine pneumatische Traktur, und besonders im Winter erfreute uns z.B. das e“ im ‚Nachthorn‘ gerne mit einer gewissen Hartnäckigkeit. Aber damit zeigte sie Charakter!

Die Geiselhöringer Orgel steht hier nur für die vielen anderen, auf denen ich unterwegs bin: Seit einigen Jahren mache ich Springerdienst für zahlreiche Kollegen in der Umgebung und genieße so die wunderbare Vielfalt an Instrumenten und ihren Eigenheiten.

 

Die kleine Orgel meiner heimatlichen Dorfkirche zum Beispiel ist ein echtes Schmuckstück: Das Blockflötenregister klingt, wie Blockflöten klingen sollen, der Pedalbass ist geteilt und es klappert ordentlich. Einzelne Register stammen aus dem 16.Jahrhundert, und man braucht immer einen menschlichen Blasebalgtreter, damit sich was tut.

Im Winter pustet der Balg die toten Fliegen aus den Prinzipalpfeifen, worauf sie dann romantisch neben dem Spieltisch zu Boden schweben.

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